In den zurückliegenden Jahren wurde der Anteil älterer Mitarbeiter im Zuge von Vorruhestandsregelungen systematisch reduziert. Das können wir uns auf Dauer weder volks- noch betriebswirtschaftlich leisten. Denn gerade ältere Mitarbeiter besitzen besondere Kompetenzen wie etwa Ruhe in Stresssituationen, ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein oder eine besondere Unternehmensloyalität. Besinnen Sie sich auf diese Stärken und Fähigkeiten und wagen Sie auch einmal, bei der Besetzung einer vakanten Stelle den Altersradius auszuweiten.
Bislang gibt es viele Vorbehalte gegen Neueinsteiger mit grauen Schläfen. Laut einer Studie der Unternehmensberatung CapGemini ziehen es 57 Prozent aller Befragten, die Einstellungen
vornehmen dürfen, überhaupt nicht in Erwägung, einen Mitarbeiter über 50 einzustellen. Kein Wunder, denn laut landläufigem Vorurteil gelten Ältere als krankheitsanfällig, müde, desinteressiert, langsam und unproduktiv. Für Sie als Leiter einer Abteilung gilt es, die Stärken von Mitarbeitern jenseits der 45 zu benennen und zum Wohl Ihrer Marketingabteilung einzusetzen.
Pluspunkte für ältere Mitarbeiter:
- haben ein großes Durchhaltevermögen,
- haben den Überblick über die Aufgabenstellung des Unternehmens, die Anforderungen des Marktes und der Kunden,
- sind offener für Teamarbeit, weil ihr Karriereehrgeiz nicht mehr im Vordergrund steht,
- sind Netzwerkexperten für innerbetriebliche Schnittstellen,
- haben eine realistische Selbsteinschätzung und kennen ihre Grenzen und Möglichkeiten,
- entwickeln häufig mit wachsender Lebensweisheit auch mehr soziale Kompetenzen und Führungsqualität,
- sind flexibler als junge Familienväter,
- sind loyal und wechseln nicht so schnell das Unternehmen
Wenn Sie sich für ältere Mitarbeiter stärker machen wollen als bisher, sollten Sie die Rahmenbedingungen auch so gestalten, dass diese Stärken optimal genutzt werden.
5 Maßnahmen zur optimalen Einbindung älterer Mitarbeiter
- Jobrotation mit dem Ziel, die Möglichkeit des flexiblen Einsatzes zu erhöhen und einseitige Belastungen zu vermeiden
- Weiterbildungsmaßnahmen, die stärker an dem Erfahrungswissen von Älteren ausgerichtet sind
- die Bildung altersgemischter Projektteams
- Ermutigung zu lebenslangem Lernen, gerade bei der Nutzung moderner Kommunikationstechnik
- Zuweisen von Aufgaben, bei denen gezielt der Erfahrungsschatz als Potenzial genutzt wird