In keinem anderen Land der Welt werden gastronomische Spezialitäten so oft gefälscht wie in Italien. Nun soll damit endgültig Schluss sein, denn was kurzfristig den Absatz erhöht, senkt ihn langfristig umso heftiger.
Vor allem die knapp 20 Prozent aller Deutschen, die von den Verfassern der TdWI (Typologie der Wünsche) als "Freunde des guten Essens und Trinkens“ eingestuft werden - und somit bereit sind, auch teure Importware abzunehmen -, fragen beim Einkauf von internationalen Spezialitäten nach Frische, Qualität und Zertifizierungen, die beides objektiv bestätigen können.
Und das sind die neuesten Initiativen aus Italien:
- Ein staatliches Siegel für italienische Restaurants auf der ganzen Welt hat Giovanni Alemanno als erste Maßnahme angekündigt. Das Zertifikat soll ausschließlich an Gastronomiebetriebe gehen, die zum Großteil original italienische Produkte verwenden.
- Fälschern im eigenen Land will der Minister mit eigens ausgebildeten Kontrolleuren auf die Schliche kommen. Dazu wurde unlängst eine Spezialeinheit bei den Carabinieri eingerichtet, in die nur aufgenommen wird, wer sich zuvor in mehrmonatigen gastronomischen und önologischen Kursen hat weiterbilden lassen. Je nach Vorliebe schulen die Ordnungshüter auf Wein-, Fleisch-, Fisch- oder Olivenölpolizisten um.
- Die nördliche Provinz Südtirol betont seit jeher ihre Eigenständigkeit gegenüber den südlichen Landesteilen. Die neueste Initiative befasst sich mit einer landestypischen Spezialität, dem Südtiroler Speck. Da immer mehr Wursthersteller unrechtmäßig diesen Namen verwenden, hat der Verwaltungsrat des Consortiums Südtiroler Speck in diesem Jahr mit einer Intensivierung der Marktüberwachungstätigkeit begonnen.