Neuerdings kursiert das Gerücht, dass immer der Ranghöhere seine Visitenkarte zuerst reicht. Falls das in einigen Benimmbüchern stehen sollte: Es ist falsch! Korrekt ist, dass der Ranghöhere das Recht hat, zuerst zu erfahren, mit wem er es zu tun hat.
Die Gastfreundschaft verlangt es, dass Sie als Besucher Ihre Karte zuerst überreichen. Schließlich hat der Gastgeber das Recht zu erfahren, wen er in seinem Haus/seiner Firma willkommen heißt und bewirtet. Er gilt in dieser Situation als "ranghöher", selbst wenn er Ihr Dienstleister ist.
Das gilt übrigens auch beim Begrüßen. Deswegen hat der Gastgeber auch das Recht, den Gast mit Handschlag zu begrüßen, und zwar unabhängig von seinem Rang und Status.
Visitenkarte überreichen am Empfang
Machen Sie einen Geschäftsbesuch, geben Sie Ihre Visitenkarte am besten zunächst am Empfang ab. Das vereinfacht die Anmeldung und das Ausfüllen von Besucherausweisen.
Nach diesem Prozedere bekommen Sie die Visitenkarte zurück. Die können sie später der Person überreichen, die Sie abholt.
Visitenkarte in einer Gruppe überreichen
In Gruppen erhält zuerst die oder der Ranghöchste die Visitenkarte. Ist keine Hierarchie erkennbar, können Sie die Visitenkarten der Reihe nach verteilen.
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Warten Sie nicht bis zum Schluss, sondern überreichen Sie die Karten zu Beginn der Begegnung. Nun hat jeder die Gelegenheit, sie genau zu lesen und sich Namen und mögliche Titel zu merken. Im Verlauf eines Gesprächs erleichtert dies das gegenseitige Ansprechen mit Namen und Titel - das schafft Sympathie und gibt der Unterhaltung eine persönliche Note.
Visitenkarte spontan überreichen: Im Gespräch oder bei der Verabschiedung
Stellen Sie sich vor, Sie lernen auf einem Empfang einen Steuerberater kennen, mit dem Sie in Kontakt bleiben wollen. In so einem Fall ist keine Hierarchie zu beachten.
Sie können ihn während des Gesprächs oder bei der Verabschiedung ganz zwanglos um seine Karte bitten. Oder: Sie überreichen Ihre Visitenkarte und bitten ihn, dass er sich bei Ihnen meldet.
Bei Netzwerk-Treffen, Visitenkarten-Partys und Messen
Aus solchen Veranstaltungen wird es manchmal sportlich: Visitenkarten werden fast inflationär eingesetzt und ausgetauscht - schließlich geht es um das schnelle Kennenlernen vieler neuer potenzieller Geschäftspartner.
Seien Sie darauf gefasst, damit Ihnen die eigenen Karten nicht ausgehen. Damit man sich an Sie erinnert und Ihre Kontaktdaten nicht in der Masse untergehen, dürfen Sie bei solchen Anlässen zu kleinen Tricks greifen.
Schreiben Sie einen persönlichen Gruß auf Ihre Visitenkarte
Die Visitenkarte Ihres Gegenübers sollten Sie niemals vor seinen Augen beschriften! Das gilt als Fauxpas. Auf Ihrer eigenen Visitenkarte jedoch dürfen Sie gern einen Gruß oder eine kurze Notiz hinterlassen. So bleiben Sie positiv in Erinnerung, wenn Ihr Gesprächspartner in dem kommenden Tagen seine "Ausbeute" an Visitenkarten sichtet. Ihre neue Bekanntschaft erinnert sich sofort, worum es geht.
Beispiel für die Beschriftung der leeren Rückseite einer Visitenkarte
Herzlichen Dank für die Zusendung eines Belegexemplars von "Selbstständig heute".
Mit bestem Gruß
Ihre Angelika Sauer