Eine Trendwende deutete sich schon im März an, als der HWWI-Rohstoffpreisindex mit dem stärksten Monatsplus seit 2009 aufwartete. Im April und Mai setzte sich diese Aufwärtsbewegung mit jeweils rund +6 % fort. Möglich machten diesen Preisanstieg in erster Linie die Aufschläge bei Eisenerz, Stahlschrott und Rohöl, vor allem bei der Sorte Brent. Das Nordsee-Öl legte im Mai mit rund 45 US$/Barrel (1 Barrel = 159 Liter) um durchschnittlich 8 % zu (im Vergleich zum Vormonat).
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Die OPEC kann sich nicht auf Förderkürzungen einigen
Ohne Frage sind die Erdölnotierungen (die Sorten WTI und Brent) wichtige Preis- und Konjunkturbarometer für die globale Wirtschaft. So erholte sich z. B. die Sorte Brent von ihrem Allzeittief im Dezember 2015 (28 US$/Barrel) auf 51 US$/Barrel Anfang Juni.
Dennoch werden die Öl- und damit die Rohstoffpreise in absehbarer Zeit nicht in den Himmel wachsen. Dafür wird aller Voraussicht nach die OPEC sorgen. Wie schon bei ihren vorangegangenen Treffen konnte sich das arg zerstrittene Kartell Anfang Juni in Wien wiederum nicht auf Förderkürzungen einigen. Aktuell fördern die Kartellmitglieder 32,5 Mio. Barrel Öl pro Tag.
Erdölnotierungen von annähernd 70 US$/ Barrel erwartet die OPEC erst in 5 bis 6 Jahren – und von jenseits 100 US$/Barrel nicht vor 2040.