12 Regeln für Ihre Suche nach dem richtigen Spediteur
Da nutzt es Ihnen in der Regel wenig, wenn Sie die Schuld auf den Spediteur schieben. Passen Sie also bei der Auswahl Ihrer Transportunternehmen und -wege besonders auf, wenn Sie unnötigen Ärger oder gar Kundenverlust vermeiden wollen. Wenn Sie hier unsere 12 Regeln beherzigen, können Sie dieses leidige Thema für immer begraben.
Die Wahl des richtigen Transportunternehmens oder der richtigen Spedition ist ein komplexes Unterfangen, denn die Ansprüche, die Sie als Logistikverantwortlicher stellen müssen, sind je nach Bedarf recht unterschiedlich: Spielt in einem Unternehmen der Massentransport eine große Rolle, kommen bei anderen individuelle Transporte verschiedenster Waren und Warengruppen vor.
In einem Unternehmen dreht sich alles um empfindliche Waren, während im anderen besonderen Wert auf Lieferzeitpunkte (just in time) gelegt wird. Darüber hinaus hat der eine Kollege internationale Transporte abzudecken, während andere eher national orientiert sind.
Richtig ist, wenn Sie sagen: Ein Schema zu finden, mit dem man den Transporteur zielsicher auswählt, der die individuellen Bedürfnisse auch wirklich abdeckt, ist ein gar hoffnungsloses Unterfangen. Doch bei genauerer Betrachtung können Sie mit 12 Fragen die meisten aller Problematiken aufdecken und zumindest eine recht enge Vorauswahl bei Ihrer Speditionssuche treffen.
Bei Ihrer Suche nach dem richtigen Transporteur beantworten Sie für sich zunächst diese 3 Fragen:
- Welche Rahmenbedingungen muss ein Transporteur oder Spediteur allgemein erfüllen?
- Kommen bei Ihnen Waren vor, die aufgrund ihrer Form, Größe, dem Gewicht oder ihrer Beschaffenheit besondere Ansprüche an den Transport stellen?
- Sind Sie eher national orientiert oder liefern Sie Waren auch ins Ausland?
Diese grundsätzliche Unterteilung hat den Vorteil, dass Sie sich einige Fragen von vornherein sparen können und so schneller zum Ziel „mein optimaler Spediteur“ gelangen.
12 Fragen, die Sie sich bei Ihrer Transporteursuche stellen sollten
Grundsätzlich müssen Sie sich im Vorfeld Ihrer Speditionsauswahl immer einige allgemeine Fragen zur Art der Waren (Stückgut, Komplettladung …), Lieferfrequenzen, zur Warenversicherung, Warenlaufzeiten etc. stellen:
- Klären Sie, ob bei Ihnen hautsächlich Stückgut, Teil- oder Komplettladungen vom Hof müssen. Bei hohen Stückgutzahlen ist eine klassische Spedition oft nicht gerade der Weisheit letzter Schluss. Hier können Distributionsunternehmen, die Hubs betreiben, viel mehr.
- Erfragen Sie, wie es mit den Taktzeiten und Lieferfrequenzen aussieht. Müssen Sie etwa just in time liefern, so spielt die Antwort darauf eine entscheidende Rolle.
- Erkundigen Sie sich nach der Haftung und dem Versicherungsschutz. Insbesondere wenn Ihr zukünftiger Partner mit weiteren Subunternehmen arbeitet, können Sie jede Menge Ärger bekommen, wenn Sie hier nicht genauestens nachfragen und entsprechende vertragliche Regelungen aushandeln.
- Fragen Sie nach, wie schnell Sie über Fehler oder Transportverluste informiert werden können.
- Kalkulieren Sie die benötigten Laufzeiten Ihrer Waren bereits im Vorfeld. Wenn Sie garantierte Zusagen benötigen, sollten Sie diese immer möglichst genau festlegen und entsprechende Konventionalstrafen vertraglich festschreiben. Sind die garantierten Laufzeiten bei Ihnen nicht ganz so wichtig, so fordern Sie diese auch nicht allzu vehement ein. Denn solche Garantien lässt sich jedes Transportunternehmen teuer bezahlen.
- Bringen Sie in Erfahrung, wie es mit dem Schutz vor Einbruch, Diebstahl oder auch Feuer bestellt ist, wenn Ihre Waren zwischengelagert werden müssen.
Beachten Sie bei Auslandslieferungen diese Punkte
Kommen Sendungen ins Ausland – insbesondere außerhalb der EU – bei Ihnen häufiger vor, so beherzigen Sie besonders diese 2 Punkte:
- Hat der zur Disposition stehende Transporteur im Zielland entsprechende Kompetenzen und Erfahrungen? Wenn er hier mit Partnerunternehmen zusammenarbeitet, informieren Sie sich über deren Referenzen im Zielland.
- Plant Ihr Unternehmen, in der nächsten Zeit seine Märkte auszubauen, fragen Sie nicht nur nach Referenzen in einem Land, sondern machen dies gleich für eine ganze geografische Region. Hat eine Spedition zwar Erfahrungen in China, aber weiß nichts um die Besonderheiten in Taiwan, lassen Sie die Finger davon, wenn Sie planen, im gesamten Asienraum tätig zu werden.
Wichtig: Welche speziellen Anforderungen verlangt Ihr Warenportfolio?
Stellt Ihr Unternehmen beispielsweise Gefahrgüter her oder sind Ihre Waren besonders empfindlich, so fragen Sie einen Kandidaten immer, ob er diesen speziellen Anforderungen Rechnung tragen kann. Klopfen Sie hier folgende Punkte ab:
- Kann ein Transporteur besondere Referenzen vorweisen, falls Ihre Waren besonders empfindlich sind? Dies ist beispielsweise bei Lebensmitteln, hochwertigen technischen Geräten oder auch bei gefährlichen Gütern wichtig.
- Klären Sie, ob Sie oder Ihr Kunde immer über den genauen Transportfortschritt informiert sein muss. Ist dies der Fall, vereinbaren Sie explizit Track & Trace und lassen Sie sich die Genauigkeit dieser Angaben garantieren.
- Fragen Sie nach speziellen Dienstleistungen, die Sie eventuell benötigen (wie Spezial- oder auch Eiltransporte). Wenn ein Partner solche Dienste nämlich nicht bieten kann, müssen Sie sich immer wieder auf die Suche machen. Dies ist nicht gerade effektiv.
- Auch wenn Sie öfter ungewöhnliche Waren zu transportieren haben, sehen Sie genau hin. Denn nicht jeder Transporteur hat hier die notwendige Expertise oder das erforderliche Equipment.