So stellen Sie ein negatives Zeugnis aus
So stellen Sie ein negatives Zeugnis aus: Wollen Sie negatives zumAusdruck bringen, müssen Sie sich klar und unmissverständlich
ausdrücken. Die in der Vergangenheit vielfach üblich gewordene
Verschlüsselung durch mehrdeutige Ausdrücke ist offiziell nicht
zulässig - wenn auch immer noch verbreitete Praxis. Um
Auseinandersetzungen bei kritischen Äußerungen aus dem Weg zu gehen,
empfiehlt es sich, mit folgenden Techniken zu arbeiten:
Wie Sie eine schlechte Note ins Arbeitszeugnis formulieren, ohne es zu schreiben
Leerstellentechnik
Wenn Sie in bestimmten Bereichen mit Ihrem Arbeitnehmer unzufrieden waren, lassen Sie bestimmte Elemente, die eigentlich im Zeugnis zu finden sein müssten, einfach weg. Achten Sie auch bei Ihrer Zeugnisanalyse darauf: Stoßen Sie etwa im Zeugnis einer Führungskraft auf keine Aussage hinsichtlich ihrer Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber, wollte er möglicherweise eine Aussage "durch die Blume" treffen.Reihenfolgetechnik
Wenn Unwichtiges vor Wichtigem steht, bringen Sie dadurch Ihre Unzufriedenheit in einem bestimmten Bereich zum Ausdruck.Einschränkungstechnik
Beschränken Sie positive Aussagen auf bestimmte Aufgaben, Projekte oder Zeiträume, so machen Sie deutlich, dass Ihr Mitarbeiter sich nicht immer so positiv zeigte.Passivierungstechnik
Wenn Sie von Ihrem Mitarbeiter nur oder fast nur im Passiv sprechen ("... wurde beschäftigt ..."), kann das so interpretiert werden, dass er selbst über wenig Initiative und Engagement verfügt.Negationstechnik
Negatives können Sie auch dadurch andeuten, dass Sie das Gegenteil verneinen. "Der Umgangston war nicht zu beanstanden" heißt, dass der Umgangston auch nicht immer einwandfrei war.
Nicht vergessen: Ihre Verantwortung, wenn Sie ein Arbeitszeugnis formulieren
Achten Sie unbedingt auf eine sachlich richtig und rechtlich einwandfreie Darstellung, wenn Sie ein Arbeitszeugnis formulieren. Das Arbeitszeugnis ist seit jeher ein sehr wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche Bewerberauswahl. Ihr gutes oder schlechtes Zeugnis kann den Ausschlag dafür geben, ob Ihr ausscheidender Mitarbeiter wieder eine Stelle bekommt oder nicht. Und noch aus einem anderen Grund sollten Sie stets ein korrektes Arbeitszeugnis formulieren: Nämlich, um Streitigkeiten über Änderungswünsche zu vermeiden. Denn die angedeuteten Schwachpunkte Ihres ehemaligen Mitarbeiters müssen Sie im Streitfall auch beweisen können. Fehlerhaftes müssen Sie sonst korrigieren.