Ist Duzen in Geschäftsbriefen erlaubt?
Wie kann die Anrede persönlicher gestaltet werden?
In klassischen Geschäftsbriefen ist die Anrede “Liebe(r)…” eher unüblich und wird in formellen Kontexten nicht empfohlen. In der Geschäftskorrespondenz ist es üblich, eine förmliche und respektvolle Ansprache und das „siezen“ zu verwenden. Stattdessen sollten Sie beispielsweise mit “Sehr geehrte(r)…” oder “Sehr geehrte Damen und Herren” beginnen. Diese Formen der Anrede gelten als angemessen und passen besser zu geschäftlichen Situationen, in denen formelle Höflichkeit betont wird.
Kennen Sie Ihren Geschäftspartner persönlich oder sind Sie sogar befreundet, können Sie die Anrede freundschaftlicher gestalten. Gerne können Sie hier die Anrede mit „Liebe(r) Herr/ Frau Müller“ beginnen und den restlichen Text formell oder neutral formulieren und Ihren Geschäftspartner „siezen“.
Wie wird der Briefeinstieg persönlicher aufgebaut?
Es ist durchaus akzeptabel, dass ein Brief mit “Ich” beginnt, insbesondere wenn Sie persönliche Anliegen oder Meinungen mitteilen. In informellen oder persönlichen Briefen kann der Einsatz von “Ich” sogar empfohlen sein, um dem Schreiben eine persönliche Note zu verleihen. Es ist jedoch wichtig, die Kontextualität im Brief zu berücksichtigen.
Wie können gängige Grußformeln persönlich gestaltet werden?
Als gängigste Grußformel in der Geschäftskorrespondenz gilt die Formulierung „Mit freundlichen Grüßen“. Grundsätzlich können Sie diese Grußformel sowohl im formellen als auch informellen Kontext schreiben. Möchten Sie jedoch Ihre Schlussfloskel etwas persönlicher formulieren, können Sie folgende Alternativen verwenden
- „Freundliche Grüße nach München“
- „Ich grüße Sie und wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche“
- „Ein schönes Wochenende wünscht“
- „Herzliche Grüße nach [Ort]“
- „Ich freue mich auf unser Treffen“
Müssen Sie jedoch einen unerfreulichen Brief verfassen, können Sie die Grußformel „freundlich“ weglassen.
Wann sollte in der Geschäftskorrespondenz nicht geduzt werden?
In der Geschäftskorrespondenz sollte auf das “Duzen” verzichtet werden, wenn formale Höflichkeit und ein respektvoller Umgangston erforderlich sind. Es gibt bestimmte Situationen und Kontexte, in denen das “Siezen” angemessener ist, um eine professionelle Distanz zu wahren. Hier sind einige Beispiele, wann in der Geschäftskorrespondenz nicht geduzt werden sollte:
- Erstkontakt und formelle Anlässe: Bei der ersten Kontaktaufnahme mit neuen Geschäftspartnern, Kunden oder Vorgesetzten ist es ratsam, zunächst das “Siezen” zu verwenden, bis eine informellere Beziehungsebene etabliert ist.
- Offizielle Dokumente und Verträge: In rechtlichen oder offiziellen Dokumenten sowie Verträgen ist es üblich, eine förmliche Anrede beizubehalten, um Klarheit und Respekt in geschäftlichen Vereinbarungen zu wahren.
- Höhere Hierarchieebenen: In Unternehmen mit deutlich definierten Hierarchien sollte zwischen Mitarbeitern unterschiedlicher Hierarchieebenen häufiger zum “Siezen” gegriffen werden, um eine angemessene Respektierung der Positionen zu zeigen.
- Bewerbungen und Vorstellungsschreiben: In Bewerbungen und offiziellen Schreiben an Unternehmen oder potenzielle Arbeitgeber wird oft das “Siezen” bevorzugt, um formell und respektvoll aufzutreten.
Es ist wichtig, die branchenüblichen Gepflogenheiten und die Unternehmenskultur zu berücksichtigen, da es hier Variationen geben kann. In unsicheren Situationen ist es besser, zu Beginn formellere Anredeformen zu schreiben und bei Bedarf später zu einer informelleren Ebene und dem „duzen“ überzugehen.