Als Vorgesetzter sollten Sie dafür sorgen, dass diese Faktoren im täglichen Umgang mit den Mitarbeitern berücksichtigt werden. Weisen Sie deshalb in Arbeitsschutzsitzungen und Gesprächen mit dem Management immer wieder hartnäckig auf diese 8 wichtigsten Regeln hin.
Regel 1: Ermöglichen Sie abwechslungsreiches Arbeiten
Variatio delectat, wussten schon die alten Römer: Abwechslung macht Freude. Sorgen Sie für eine ausgeglichene Balance zwischen Routinearbeiten und anspruchsvollen Aufgaben, die hohe Konzentrationsanforderungen stellen.
Regel 2: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Das stimmt zwar nicht immer, aber Handlungs- und Entscheidungsspielräume, z. B. im Hinblick auf das Arbeitstempo, die Reihenfolge und die Art und Weise, wie eine Aufgabe erledigt wird, steigern das Selbstwertgefühl und mindern Zeitdruck und Stress. Ihr Betrieb profitiert mit davon.
Regel 3: Leistungsanforderungen: Zu wenig kann zu viel sein
Nur die wenigstens können dauerhaft auf Hochtouren arbeiten. Unterforderung durch zu anspruchslose und monotone Aufgaben „ermüdet“ jedoch genau so. „Bore-out“ – Überforderung durch Langeweile – nennt man das neuerdings. Deshalb kommt es darauf an, aus jedem Beschäftigten seine besonderen Potenziale herauszukitzeln. Vorgesetzte, die mit ihren Mitarbeitern öfter mal über deren Arbeit und Wünsche sprechen, werden schnell merken, welche das sind – und sie für den Betrieb nutzen.
Regel 4: Setzen Sie realistische Ziele
Arbeitsaufträge müssen im Hinblick auf Umfang und Zeitvorgaben erfüllbar sein. Das heißt auch, vorhersehbare Störungen mit einzukalkulieren, z. B. durch Kunden, Nebenaufgaben, Steckenbleiben im Stau usw. Unnötige Arbeitsunterbrechungen, z. B. durch defekte Werkzeuge, sind durch sorgfältige Planung vermeidbar!
Regel 5: Niemand ist eine Insel
Sorgen Sie dafür, dass Einzelarbeit und soziale Isolation möglichst vermieden werden: Sie behindern den Informationsaustausch und die sozialen Kontakte zwischen den Kollegen. Beides ist nötig, um Aufgaben und Probleme gemeinsam zu bewältigen.
Regel 6: Kritik als Chance begreifen
Am Arbeitsplatz treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander – das tägliche Miteinander ist da nicht immer einfach. Meinungsverschiedenheiten und Konflikte sind deshalb nicht gleich ein Zeichen für ein schlechtes Betriebsklima. Wer gut zuhört, wo die Mitarbeiter der Schuh drückt, hat die Chance, die Dinge zu verbessern – bevor Probleme außer Kontrolle geraten.
Regel 7: Geben Sie Rückmeldung
Manche Chefs führen immer noch nach dem Motto: Nicht gemeckert ist schon gelobt. Das ist falsch: Denn wer sich bei der Arbeit besonders einsatzfreudig zeigt, erwartet vom Chef auch ein Feedback über seine Ergebnisse. So weiß er auch, ob die „Richtung“ stimmt, und wird immer wieder neu motiviert (oder auf den richtigen Weg zurückgeführt).
TIPP: Sorgen Sie dafür, dass Grundsätze der Zusammenarbeit und Führung in Betriebsvereinbarungen verankert und damit für alle Beschäftigten durchschaubar und verbindlich gemacht werden. |
Regel 8: Gehen Sie auf persönliche Arbeitsplatzwünsche ein
Wer sich am Arbeitsplatz wohl fühlt, hat mehr Freude im Job und leidet weniger unter Stress. Der Arbeitsplatz sollte deshalb nicht nur auf die Arbeitsaufgaben, sondern auch auf die individuellen Bedürfnisse der Beschäftigten abgestimmt sein. Dazu gehört z. B., dass die Beschäftigten Beleuchtung, Temperatur und Belüftung ihren persönlichen Wünschen anpassen können. Auch bei der Auswahl und Anschaffung von Arbeitsmitteln und Werkzeugen sollten die Mitarbeiter darum möglichst mit einbezogen werden.