Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Zahl der Wirtschaftsstraftäter in deutschen Unternehmen zugenommen. Das Competence Center Fraud-Risk-Compliance der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RölfsPartner und die Universität Leipzig führten eine aktuelle Studie zu diesem Thema durch.
Mitarbeiterführung: Laut Studie können Sie vier Tätertypen unterscheiden
Der Chronische ist bereits vorbelastet und der einzige der 4 Typen, der bereits Vorstrafen aufweisen kann, die er bei der Einstellung geschickt verbirgt. Er ist häufig Quereinsteiger mit wechselnden Jobs, der einen ausschweifenden Lebensstil finanzieren muss.
Der Krisentäter ist ein aufstiegsorientierter Mitarbeiter mit kontinuierlicher Erwerbsbiografie. Er wird durch ein finanzielles Krisenereignis zum Täter, weil er seinen Lebensstil nicht den veränderten Umständen anpassen kann.
Der Abhängige handelt oft weisungsunterworfen und begeht die Tat, weil er Repressalien erwartet, wenn er sie nicht ausübt.
Der Unauffällige ist ein eher ruhiger Mitarbeiter, der spontan, vielleicht so gar unüberlegt handelt, wenn ihm eine Tatgelegenheit begegnet.
Mitarbeiterführung: So können Sie als Führungskraft kriminellen Handlungen vorbeugen
1. Formulieren Sie klare ethische Richtlinien bzw. verweisen Sie immer wieder auf den Ethik-Code Ihres Unternehmens. Damit können Sie potenziellen Tätern, die nur aufgrund einer passenden Gelegenheit zum Straftäter werden könnten, die Gesetzeskonflikte bewusst machen und von der Ausübung abhalten. Sparen Sie nicht an allgemeinen internen Revisionen.
2. Begleiten Sie mögliche Krisentäter intensiver. Das heißt: Machen Sie sich bewusst, dass Mitarbeiter, die augenblicklich in einer Lebenskrise stecken, stärker gefährdet sind. Suchen Sie das Gespräch und unterstützen Sie den Mitarbeiter, die Krise zu überwinden, ohne ihn sichtbar zu kontrollieren.
Mitarbeiterführung: Senken Sie die Umsatzvorgaben
3. Verlangen Sie nicht das Unmögliche. Senken Sie Umsatzvorgaben, wenn diese momentan unmöglich erreicht werden können. Unrealistische Vorgaben können zu kriminellem Handeln verleiten.
4. Sensibilisieren Sie Ihre Einkäufer, was die Annahme von Geschenken anbelangt. Zeigen Sie wann die Grenze der Legalität überschritten wird.