
Überstunden im Arbeitsvertrag: Formulierung und Beispiele
Wie formulieren Sie die Pflicht zur Leistung von Überstunden im Arbeitsvertrag?
Im ersten Schritt sollten Sie zunächst mit Ihren Arbeitnehmern im Arbeitsvertrag vereinbaren, dass überhaupt eine Pflicht zur Leistung von Überstunden besteht. Sollte eine solche Überstunden-Vereinbarung fehlen, sind Sie als Arbeitgeber auch nicht dazu berechtigt, Überstunden von Ihren Arbeitnehmern zu verlangen.
Grundsätzlich muss die Überstunden-Vereinbarung im Arbeitsvertrag stets auch die Anzahl an zu leistender Überstunden aufweisen.
Wie formulieren Sie die Vergütung der Überstunden im Arbeitsvertrag?
Bei der Überstunden-Vereinbarung im Arbeitsvertrag oder in der Betriebsvereinbarung ist nicht nur die Pflicht zur Leistung einer bestimmten Anzahl an Überstunden festzuhalten, sondern auch, wie eben diese Überstunden vergütet werden. Hier haben Sie als Arbeitgeber jedoch verschiedene Möglichkeiten:
- Bezahlung der einzelnen Überstunden
- Pauschale Abgeltung der Überstunden
- Kombination aus pauschaler Abgeltung und Bezahlung einzelner Überstunden
- Überstundenzuschläge
Beispiel-Vereinbarung: Pauschale Abgeltung der Überstunden
Der Arbeitnehmer verpflichtet sich – sofern betriebliche Belange dies erfordern –, bis zu … Überstunden im Monat zu leisten. Diese Überstunden sind mit der arbeitsvertraglich vereinbarten Vergütung (oder: … mit einer Pauschale von … € brutto pro Monat) abgegolten.
Muster: Überstundenzuschläge
Hier werden die obigen Formulierungen einfach um folgenden Satz ergänzt:
Für Überstunden erhält der Arbeitnehmer einen Überstundenzuschlag von … % der Bruttostundenvergütung.
Statt den Zuschlag in Prozent anzugeben, können Sie auch ausrechnen, wie viel z. B. 25 % sind, und etwa schreiben: Für Überstunden erhält der Arbeitnehmer einen Überstundenzuschlag von 15 €. Davon rate ich jedoch ab. So kann sich z. B. der Stundenlohn ändern; dann stimmen die 15 € nicht mehr.
Wie formulieren Sie einen Freizeitausgleich für Überstunden im Arbeitsvertrag?
Um zu verhindern, dass alle Überstunden stets bezahlt werden, vereinbaren viele Arbeitgeber in der Regel einen Freizeitausgleich für die Überstunden im Arbeitsvertrag. Folgendes Beispiel verschafft Ihnen einen Überblick:
Der Arbeitnehmer verpflichtet sich – sofern betriebliche Belange dies erfordern bis zu … Überstunden im Monat zu leisten. Diese Überstunden sollen durch einen Freizeitausgleich abgebaut werden. Alternativ kann der Arbeitgeber eine finanzielle Abgeltung der Mehrarbeit angehen. Diese beläuft sich jedoch höchstens auf bis zu … Stunden pro Monat. Jegliche Überstunden, die über diese Grenze hinausgehen, müssen durch Freizeit des Arbeitnehmers ausgeglichen werden.
Überstunden im Arbeitsvertrag: Diese Klauseln sind unzulässig
Nicht alle Überstunden-Klauseln in Arbeitsverträgen sind zulässig und somit wirksam. Arbeitgeber müssen darauf achten, dass alle Klauseln stets präzise und deutlich formuliert sind. Der Arbeitnehmer muss erkennen können, wann und in welchem Umfang und für welchen Ausgleich Überstunden und Mehrarbeit zu leisten sind. Arbeitgeber sind demnach gut beraten, einen Anwalt aufzusuchen und sich zu entsprechenden Klauseln beraten zu lassen.
Ein Beispiel für eine häufig vorkommende, jedoch unwirksame Überstunden-Klausel im Arbeitsvertrag: Alle Überstunden sind mit der Arbeitsvergütung abgegolten.
Eine solche Formulierung ist nicht konkret und verstößt gegen das Transparenzgebot. Schließlich weiß der Arbeitnehmer nicht, welche Mehrarbeit damit abgegolten ist.