Die Kanzleisprache stammt aus einer Zeit, als es die heutige Hochsprache gar nicht gab. Man benutzte sie, um im gesamten deutschen Sprachraum verstanden zu werden. Heute sind noch einzelne steife Formulierungen und aufgeblähte Wörter aus ihr übriggeblieben. Überprüfen Sie Ihre Sprache und ersetzen Sie antiquierte Wendungen durch zeitgemäße.
· Machen Sie aus "in Anbetracht der Tatsache, dass" ein schlichtes "wegen", wandeln Sie "wir sind nicht in der Lage" in "wir können nicht" um, schreiben Sie statt "aus obengenannten Gründen" lieber "deshalb", statt "infolge dessen" einfach "daher" und statt "letzten Endes" besser "schließlich".
· Streichen Sie veraltete Schlussformeln, wie Sie häufig noch in Briefen vorkommen, etwa "ersuchen wir sie" oder "wir möchten Sie höflich bitten". Schreiben Sie statt dessen einfach "bitte". Auch das "Hochachtungsvoll" am Briefende sollten Sie durch ein schlichtes "mit freundlichen Grüßen" ersetzen.
· Lassen Sie überflüssige Floskeln wie "zu unserer Entlastung", "haben wir zur Kenntnis genommen", "möchte ich bemerken", "teile ich Ihnen mit", "es ist eine bekannte Tatsache, dass" am besten ganz weg.
Margard Harutunian, Erfolgreiche Korrespondenz. WRS-Verlag, Planegg 1999.