"Der Esel nennt sich selbst zuerst", hieß es früher: Ein Brief durfte nie mit dem Wort "ich" anfangen. Gilt dieselbe Regel auch heute noch? Nein, sagt der Brief-Berater:
· Schreiben Sie so, wie Sie sprechen, möglichst ungekünstelt und ohne Schnörkel. Auch spontane Gefühlsäußerungen dürfen Sie über den Brief vermitteln - dann ist das "Ich" zu Beginn keine Stilsünde mehr.
· Beispiel: "Guten Morgen, liebe Leah, ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass Du vollkommen gesund aus dem Krankenhaus entlassen worden bist ..."
· In der Geschäftskorrespondenz, vor allem mit Kunden, ist es jedoch ratsam, im gesamten Brief möglichst viele Sie-Botschaften zu senden. Dann hat der Empfänger das Gefühl, dass auf seine Bedürfnisse eingegangen wird: "Guten Tag, Herr Meier, Sie haben versucht, mich telefonisch zu erreichen ..."
· Ausnahme: Ich-Anfänge sind dann angebracht, wenn ein anderer Satzbau gekünstelt wirkt beziehungsweise ein Beginn mit "ich" ehrlicher wirkt.